Großfeld-Saison 2024/2025: Gute Leistung in der kleinsten Liga Berlins
Vorletzer? Nein, Vizemeister! Die SG Regenbogen Berlin blickt auf eine sportlich weitgehend überzeugende Verbandsliga-Saison zurück – trotz mehrerer Widrigkeiten. In einer Liga, die in dieser Spielzeit lediglich drei! Teams umfasste – neben Regenbogen auch den Berliner FK und die Eisbären Juniors II – zeigte das Team aus Charlottenburg-Wilmersdorf viel Einsatz, viel Torhunger, aber auch altbekannte Schwächen (zu weit weg vom Mann, ausbaufähiger Torabschluss). Obwohl der Gegner im Saisonverlauf jedes Mal mal gefühlt der gleiche war (oder war es tatsächlich immer der gleiche?), warf sich das Floorball-Team in jede Partie, als ginge es um alles.
Den Saisonauftakt gegen den Berliner FK nutzte Regenbogen direkt für ein starkes Statement: Mit einem 9:5-Erfolg setzte sich das Team mit viel Tempo, sicherer Defensive und mutigem Angriffsspiel durch. Neue Spielerinnen und Spieler fanden schnell ihren Platz im Teamgefüge, es ging munter los auf dem Floorballfeld. Auch in den weiteren Begegnungen – darunter ein intensives Match gegen die Eisbären Juniors II – agierte die Mannschaft geschlossen, lernte aus jeder Partie und entwickelte sich weiter. Dass die Gegner immer wieder dieselben waren, lähmte zwar die Spielfreude ein Stück weit, bot aber zumindest die Möglichkeit, sich gezielt auf bekannte Spielstile einzustellen – eine Herausforderung, die das Team sehr gut meisterte.
Kritik am Floorball-Spielbetrieb: Eine Verbandsliga mit drei Teams ist ein Witz
So schöne Großfeld-Spiele die Saison 2024/2025 auch bot, so kritisch muss die Ligastruktur gesehen werden. Eine Aufspaltung der Regionalliga in eine Regional- und eine Verbandsliga mag sportlich begründbar sein, im Ergebnis hinterlässt die Aufteilung zumindest bei der SG Regenbogen viel Frust und Ratlosigkeit. Abgeschoben in die Resterampe-Verbandsliga (drei Teams), damit das sportliche Niveau in der Regionalliga (fünf Teams🤔) einheitlicher wird? Einfach schade. Für die nächste Saison besteht unsererseits der Wunsch, dass eine Verbandsliga nur entsteht, wenn mindestens fünf Teams dafür gemeldet werden. Oder dass die Teams zahlenmäßig gleich auf Regionalliga und Verbandsliga verteilt werden. Ansonsten bitte die Verbandsliga wieder abschaffen und eine Regionalliga für alle, bevor nicht weitere Teams Interesse am Großfeld-Betrieb melden.
Die geringe Teilnehmerzahl in der Verbandsliga-Großfeld führte zwangsläufig zu Wiederholungen, langen Spielpausen und einer Liga ohne echte Spannung. Das ist nicht nur für Spieler frustrierend, sondern auch für Fans und die Außendarstellung des Floorballs in Berlin.
Die SG Regenbogen Berlin sieht hier dringenden Handlungsbedarf. Es braucht mehr Mannschaften für die Schaffung einer vierten Liga. Anspruch und Wirklichkeit passen hier nicht zusammen.
Das galt leider auch für das großzügige Verteilen von Strafen für noch so kleine Vergehen. Als wären wir im Profisport unterwegs. Das ständige Sanktionieren sorgte leider auch dafür, dass der Spaß am Sport, der im Hobbybereich ja im Vordergrund stehen sollte, litt.
Ein Highlight war sicherlich die Weihnachtsfeier der SG Regenbogen Berlin. Wer dazu mehr wissen möchte, hier der Bericht.
Ausblick: Viel Potenzial im Westen Berlins
Trotz der strukturellen Herausforderungen zieht die SG Regenbogen Berlin ein positives Saison-Fazit. Das Team ist zusammengewachsen und hat sich spielerisch verbessert. Nun richtet sich der Blick nach vorn: Die Mannschaft ist bereit für eine neue Saison – und hofft auf ein größeres Teilnehmerfeld in Verbands- oder Regionalliga, mehr Spieltage und neue Gegner, die den Spaß am Floorball wieder größer werden lassen.
